Herbst-Workcamp in Lehesten mit hessischen Schülern

Im Rahmen ihrer Wanderwoche kamen vom 09. bis 14. Oktober 2016 insgesamt 53 Schüler (drei 11. Klassen) und 5 Betreuer der Wilhelm-von-Oranien-Schule aus dem hessischen Dillenburg im Schieferpark Lehesten zusammen. Der Landschaftspflegeverband übernahm dabei im Rahmen des Projektes "Freiwillige für Naturschutz- und Landschaftspflegearbeiten im Naturpark" die komplette Planung und Organisation der aktionsreichen Woche. Bei den Pflegearbeiten standen den Teilnehmern außerdem zwei Waldarbeiter des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale mit Rat und Tat zur Seite.

So wurden gleich am ersten Tag auf zwei verschiedenen Flächen im Gelände des Staatsbruchs der Gehölzaufwuchs und Brombeeren herausgerissen, da das Heidekraut (Calluna vulgaris) sehr lichtbedürftig ist und durch fortschreitende Sukzession zu verschwinden droht. Der Staatsbruch befindet sich innerhalb des FFH-Gebietes Nr. 157 "Schieferbrüche um Lehesten", das ca. 1,87 ha Entwicklungsflächen des FFH-Lebensraumtyps 4030 „Trockene Heide“ beinhaltet. Die bei der Arbeit entstehenden Bodenverletzungen begünstigen die Ausbreitung  von Heidekraut, Arnika und verschiedenen Moos- und Flechten-Arten, welche charakteristisch für die Schieferhalden sind. Birken wurden, wie mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt, geringelt (entrindet) und werden dadurch in den nächsten Jahren absterben und mehr Licht auf die Flächen lassen. Bei verschiedenen Vorträgen und auch während der Arbeiten wurden den Schülern die Notwendigkeit der Pflegemaßnahmen erläutert sowie allgemeine Naturschutzziele vermittelt.

Auf einer forsteigenen Fläche im Grünen Band nahe dem Kurfürstenstein (Rennsteig) stand in der Wochenmitte ebenfalls die Heidepflege auf dem Programm. Außerdem wurde in einem Feuchtwiesengrund entlang des Grebbaches im Grünen Band südwestlich von Lehesten der vom angrenzenden Wald einstreuende Fichtenaufwuchs entfernt. Dabei arbeitete sich eine Schulklasse wandernd durch die Fläche.

Neben den Landschaftspflege- und Naturschutzarbeiten gab es ein abwechslungsreiches Programm u.a. mit Besuchen des Deutsch-Deutschen Museums in Mödlareuth, der Grenzmuseen der Gemeinde Probstzelle und der KZ-Gedenkstätte Laura in Schmiedebach. Viele Wanderungen, zum Teil mit zertifizierten Naturführern, das Pressen von Apfelsaft, die Zubereitung von selbstgesammelten Pilzen und das Werkeln mit Schieferplatten rundeten die Natur-Erlebniswoche ab.  Die Resonanz am letzten gemeinsamen Abend war dann auch sehr positiv. Von Seiten der Lehrerschaft wurde eine Fortsetzung in den nächsten Jahren vorgeschlagen und von allen Beteiligten begrüßt.