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Landwirtschaftsschüler pflegen Waldrand bei Ranis-Ludwigshof

14.12.2017

Bereits zum zweiten Mal organisierte der Landschaftspflegeverband „Thüringer Schiefergebirge / Obere Saale“ e.V. im Rahmen seines Freiwilligen-Projektes zusammen mit der Fachschule für Agrarwirtschaft aus Stadtroda einen Aktionstag für das Fach "Naturschutz und Landschaftspflege". Diesmal stand die fachgerechte Waldrandpflege in der Nähe von Ludwigshof / Ranis auf dem Programm.

Der Bereich in dem Offenland, also auch Ackerland, auf Wald trifft, hat einen hohen ökologischen Wert, da sich gerade in diesem Übergangsbereich viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten einfinden.

Auch aus Sicht des Landwirtes hat ein stufig aufgebauter Waldrand, wie er optimalerweise angelegt sein sollte, seine Vorteile: Es gibt keine Ertragsminderungen durch überhängende Äste, und große Landmaschinen können problemlos am Ackerrand entlang fahren.

Warum aber die meisten Waldränder bis zur „Kante“ mit großen Bäumen wie Fichten bepflanzt sind, erklärte Revierförster Uwe Thrum, der den Aktionstag fachlich begleitete, damit, dass ein stufig aufgebauter Waldrand keinen Ertrag gibt. Naturschutzfachlich optimal wäre auf den ersten 10 - 30 Metern eine Abfolge von bzw. ein Mosaik aus einem Kraut-/Staudenbereich hin zu Sträuchern (z.B. Holunder, Schneeball, Schlehdorn und Weißdorn), Gehölzen II. Ordnung (z.B. Eberesche) und schließlich den Gehölzen I. Ordnung. Waldbesitzer sind hiervon allerdings oft nur schwer zu überzeugen, vor allem wenn sie nur einen schmalen Streifen Wald besitzen. Hier muss der Förster viel Überzeugungsarbeit leisten. Ein stufig aufgebauter Waldrand hat aber auch Vorteile für den dahinter liegenden Wald – bei Sturmereignissen kann der Wind sanfter über den Wald gleiten und Windbruch vermieden werden.

Unter diesen Gesichtspunkten packten die jungen Landwirte kräftig an und der erste Schritt wurde getan, indem zu dicht stehende Bäume entnommen und das Astwerk als Benjes-Hecke aufgeschichtet wurde. In den nächsten Jahren soll die Pflege als Praxistag der Landwirtschaftsschule fortgesetzt und dokumentiert werden.

 

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