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AuenBlick mal! - Nachdenkliches aus der Saaleaue - Teil 1

Wie war das noch mit dem Insektensterben?

Was geht mich das an? Daran ist doch die Landwirtschaft schuld.

Und dein Steingarten vorm Haus – der angeblich so pflegeleichte? Und das Begrenzungskabel für den Mähroboter hast du auch schon verlegen lassen.

Na ja, es muss doch alles ordentlich aussehen. Was reden denn sonst die Leute: so liederlich – das geht doch nicht! Als ob hier niemand wohnt.

 

Kennst du den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling?
Wen bitte? Wer ist das denn?
Ein kleiner Schmetterling. Er wohnt auf naturnahen Wiesen und an Wegsäumen entlang der Saale. Er braucht den großen Wiesenknopf als Futterpflanze für seine Raupe und später dann eine bestimmte Ameisenart, bei der die Raupe überwintern kann.

Ein empfindliches Gleichgewicht: Wenn sich die drei nicht zu den richtigen Zeiten treffen - vielleicht, weil wir Menschen zu ordentlich oder zum falschen Zeitpunkt gemäht haben - gibt es im nächsten Jahr keinen Schmetterling.

 

Und was hat der Schmetterling mit mir zu tun?
Auch wir Menschen leben in einem Gleichgewicht. Wir sind abhängig von sauberer Luft, sauberem Wasser, gesundem Boden und vielen Mitlebewesen. Wir haben uns eingerichtet, genau wie der Schmetterling. Ein jeder in seiner Nische, aber trotzdem brauchen wir uns gegenseitig.

Und dann kommt da plötzlich so ein kleiner Virus vorbei und bringt unser Leben durcheinander, vertreibt uns aus unserer Komfortzone. Und wir merken: auch unser Gleichgewicht kann empfindlich gestört werden.

Wiesenknopf, Ameise und Schmetterling erinnern uns daran.

 

Bild zur Meldung: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Saaleaue bei Breternitz (Foto: W. Preußer)