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AuenBlick mal! - Ein Apfelbaum zieht um -

Der schöne Apfelbaum! Seht doch nur! Jetzt hat ihn der Biber ganz kaputt gemacht.
Mit diesen Äpfeln hat die Oma immer den besten Kuchen gebacken. Ein Winterapfel, ich glaube, Boskoop heißt die Sorte.
Und der daneben – oh je – mein Lieblingsapfel! So einen findest du niemals im Supermarkt.

 

Ja, das ist schade. Hättest du es früher bemerkt – bei den ersten Anfängen – da hätten wir die Bäume noch schützen können. Es gibt ein spezielles Streichmittel auf der Basis von Quarzsand, das auch im Forst verwendet wird. Oder man nimmt ein Diagonalgeflecht, das um den Stamm gelegt wird. Auch Estrichmatten eignen sich gut. Kaninchen- oder Kükendraht ist dagegen nicht zu empfehlen – der ist zu leicht und kann vom Biber durchgebissen oder heruntergerissen werden.

 

Aber jetzt sind die Bäume ja tot. Jetzt ist alles zu spät.

Nein, noch ist nicht alles verloren. Weißt du, wie unsere Kulturpflanze, der Obstbaum, entsteht? Hast du schon mal vom Veredeln gehört?

Ich dachte immer, man steckt einen Apfelkern in die Erde, und dann wird daraus wieder ein Baum.

Ein Baum schon, aber nicht unbedingt die Sorte, die du haben willst.
Wir schauen jetzt bei deinen Bäumen, ob wir einjährige Triebe finden. Die schneiden wir ab und bringen sie jeweils auf eine Unterlage. Das ist ein Wurzelsystem eines Apfelbaumes mit einem Stück Stamm.

Und wenn alles gut zusammenwächst und die Bäumchen einen bibersicheren Standort haben, wenn du sie vor Hasenzähnen, Wühlmäusen und fegenden Rehböcken schützt und sie immer fleißig gießt, dann kannst du in ein paar Jahren wieder deinen Lieblingsapfel ernten oder Omas Apfelkuchen backen.

 

Bild zur Meldung: Reiserschneiden zur Sortenrettung (Foto: M. Zapf)