Felslebensräume

Übersehene Schönheiten – Pflege und Erhaltung der felsigen Lebensraumtypen und ihrer besonderen Flora in Ostthüringen

Das Projekt startete im Juli 2022 und wird im Rahmen des Programms „Förderung von Maßnahmen zur Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL)“ mit Mitteln des Freistaates Thüringen und der europäischen Union finanziert.

Eler
Freistaat

Im Gebiet des Landschaftspflegeverbandes „Thüringer Schiefergebirge / Obere Saale“ gibt es im Bereich der Saale-Kaskaden, im Schieferabbaugebiet um Lehesten und Probstzella und in der Orlasenke felsige Lebensräume unterschiedlichen Ursprungs, deren Pflege, Erhalt und Entwicklung sich dieses Projekt widmen möchte.

 

Was den FFH-Lebensraumtypen

 

8150 „Silikatschutthalden der kollinen bis montanen Stufe“,

8160* „Kalkschutthalden der kollinen bis montanen Stufe“,

8210 „Natürliche und naturnahe Kalkfelsen und ihre Felsspaltvegetation“,

8220 „Silikatfelsen und ihre Felsspaltenvegetation“ und

8230 „Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation“

4030 „Trockene europäische Heiden“ – Entwicklungsflächen

 

gemein ist, ist, dass auf den ausgewiesenen Flächen in den meisten Fällen keine Nutzung stattfinden kann bzw. soll oder bei aufgelassenen Steinbrüchen und Abraumhalden nicht mehr stattfindet. Allerdings konnten sich hier aufgrund der Lage, Struktur und Exponiertheit besondere Pflanzengesellschaften mit einem besonders hervorzuhebenden Artenreichtum bei den Kryptogamen (z.B. über 300 Moosarten) herausbilden, die aufgrund ihrer vermeintlichen Unauffälligkeit, der teilweise mikroskopischen Größe, oftmals nicht die Beachtung und Berücksichtigung erhalten, die ihnen zukommen sollte.

Viele dieser „Felslebensräume“ werden inzwischen von einer fortschreitenden Sukzession und beschattenden Bäumen negativ beeinträchtigt. Deshalb sollen im Rahmen des vorliegenden Projektes ausgewählte LRT-Flächen, auf denen laut den FFH-Managementplänen kurz- bis mittelfristiger Handlungsbedarf besteht bzw. die aufgrund ihrer reichen Artausstattung mit Rote Liste Arten prioritär zu behandeln sind, freigestellt und entbuscht werden, um dem entgegenzuwirken.

In den Managementplänen wird oftmals auch eine Gefährdung o.g. LRT-Flächen durch Trittbelastung und Kletterer angeführt, weshalb es ein weiteres Projektziel ist, die Öffentlichkeit in diesem Bereich für die Belange des Naturschutzes zu sensibilisieren und die Augen zu öffnen für die „übersehenen Schönheiten im Kleinen“.

FelsLRT

Felslebensraum an der Oberen Saale bei Harra, Foto: LPV